Sie geht wieder los: Die Strohhut und Panama-Hut Saison


Der Panama-Hut ist ein Strohhut und eine beliebte Kopfbedeckung bei Männern und Frauen, die sich gerne modisch und elegant kleiden. Viele namhafte Hersteller wie Bigalli, Mayser oder Stetson bieten in ihren Kollektionen auch immer wieder Panama-Hüte an. Doch wo kommt der Panama-Hut, der auch Jipijapa genannt wird, eigentlich her und aus welchen Materialien wird der Strohhut hergestellt. Gleichermaßen der elegante Mann wie auch die modewusste Frau sind am Strand ebenso gut gekleidet, wie auf einer Coktailparty am Abend, wenn sie ihr Outfit durch einen Panama-Hut ergänzen. Und wenn Du Dir für die nächste Saison auch einen Panama-Hut anschaffen möchtest, dann solltest Du auch ein wenig über seine Entstehung, Entwicklung und Hintergründe kennen.

Der Panama-Hut hat eine lange Geschichte und Tradition

Um den Panama-Hut ranken sich einige interessante Geschichten und Verwirrungen, denn der Strohhut kommt nicht, wie irrtümlich immer angenommen wird, aus Panama, sondern er wird seit vielen Jahrhunderten, genauer gesagt seit dem Jahr 1630 in Ecuador aus den Wedeln der Toquilla-Palme hergestellt. Und gerade diese Palmenart wächst nur in dem Andenstaat an der Westküste, so dass hier seit nunmehr bereits seit fast 400 Jahren in den Orten Jipijapa, Montecristi und Cuenca der berühmte Strohhut hergestellt wird. Zahlreiche mächtige Männer der Welt bedeckten ihre berühmten Köpfe mit einem Panama-Hut. So trugen einst Kaiser Napoleon III., Atatürk, Churchill oder Honecker die Kopfbedeckung vor allem im Sommer, ebenso Paul Newman oder Ernest Hemingway. Um die Geschichte des Namens ranken hingegen verschiedene Versionen, die sich erzählt werden. So hat im Jahr 1906 der damalige US-Präsident Roosevelt einen solchen Hut getragen, als er den im Bau befindlichen Panama-Kanal besuchte. Eine zweite Version, wie der Hut an den falschen Namen kam, basiert auf der Verschickung bestellter Hüte nach Frankreich zu Kaiser Napoleon III., die den Weg über Panama im Jahr 1855 nahmen. So nahm man in Frankreich an, dass der Strohhut aus Panama kam und er somit fortan Panama-Hut genannt wurde. Eine weitere Version, bei der es sich wohl um die geschichtlich belegte handelt, ist ähnlich, denn auch nach Amerika wurde der in Ecuador herstellte Hut über Panama verschifft. Amerikaner, die den Absender Panama sahen, nannten den Hut sodann ebenfalls Panama-Hut. Seitdem jedoch ein Priester im Jahr 1859 die Toquilla-Palme in Mexiko einführte und ansiedelte, werden auch hier im Bundesstaat Campeche in der Stadt Bécal überwiegend die Hüte hergestellt. Die meisten Bürger der Stadt leben von der Herstellung und dem Verkauf. Denn hier befinden sich an die 2000 Kalksteinhöhlen, die die nötige Luftfeuchtigkeit besitzen, um den Panama-Hut in ebenfalls guter Qualität herzustellen.

Panama-Hut, die Vorbereitung

Wie Du weißt ist der Panama-Hut ein Strohhut, doch nicht jeder Strohhut ist auch ein Panama-Hut. Denn der Panama-Hut ist nur original, wenn er auch aus der Toquilla-Palme hergestellt wird. Und hierauf achten auch die Markenhersteller, wie Bigalli, Mayser oder Stetson. Der Panama-Hut wurde ursprünglich traditionell von Menschen geflochten, doch auch hier nimmt immer mehr die maschinelle Verarbeitung zu. Nicht immer erfolgt auch in Ecuador die Herstellung der Hüte durch die ansässigen Manufakturen. Viele Einheimische bauen auf ihren Grundstücken die benötigten Toquilla-Palmen selbst an und arbeiten in Eigenregie und unabhängig von den großen Fabriken. Ein Panama-Hut ist nicht an einem Tag geflochten. Es braucht viel Zeit, bis ein Flechter mit einem einzigen Hut fertig ist, dies kann auch mal über mehrere Monate dauern. Denn die Musterung der Hüte ist so fein, dass sie fast wie Stoffhüte und nicht wie ein Strohhut aussehen. Und diese Qualität benötigt natürlich auch viel Zeit. Der erste Schritt zum Panama-Hut beginnt daher mit dem Schneiden der Wedel der Toquilla-Palme, die für das Stroh benötigt werden. Etwa alle drei Monate werden die Blätter der Pflanze geschnitten. Diese werden mit einem Kamm in feine, lange Strähnen gelöst , die als erstes gekocht werden müssen. Danach werden sie in Schwefelpulver gelegt und abermals über offenem Feuer erhitzt. Auf diese Weise erhält der Panama-Hut später seine natürliche beige Farbe. Damit die Qualität des jeweiligen Hutes besonders hoch wird, werden diese so behandelten Strähnen später nochmal in noch feinere Strähnen gerissen. Denn für den Panama-Hut werden möglichst sehr feine Strohstreifen benötigt und je feiner diese Streifen sind, desto höher ist später die Qualität, aber auch der Preis.

Die Herstellung eines Panama-Hutes

Erst jetzt beginnt die eigentliche Herstellung des Hutes. Zu Beginn startet der Weber im mittleren Oberteil. Wurde dies fertig gewebt, kommt das Schwerste dieser Arbeit, denn er legt den angefangenen Panama-Hut zwischen einen Holzklotz und einen Stein. Nun beugt sich der Weber über den Holzklotz und webt von der Innenseite des Hutes bis nach Außen zu den Rändern. Hierbei handelt es sich um eine sehr filigrane Arbeit, da die Strohbänder sehr dünn sind und es sehr lange dauert, bis der Umfang des Hutes sich langsam vergrößert. Auf diese Weise kann der Weber viele Wochen mit nur einem Panama-Hut beschäftigt sein. Zum Schluss wird das überstehende Stroh am Rand miteinander verflochten und die überstehenden Stücke abgeschnitten. So erhält der Hut einen glatten Rand. Ganz zum Schluss muss der Panama-Hut dann noch versiegelt werden. Hierzu wird wieder Schwefelpulver genommen, das in den fertig gewebten Panama-Hut eingehämmert wird. Und seine Form hat der Hut nicht etwa bereits durch das Weben erhalten, er muss nun noch speziell in Form gebracht werden. So wird er mit warmen Wasser angefeuchtet und in diesem Zustand mit Druck über einen speziellen Block gezogen. Zum Schluss erhält der Strohhut aus Ecuador noch sein charakteristisches schwarzes, breites Band um die Krempe.

Was macht die besondere Qualität eines Panama-Hutes aus?

Ein Panama-Hut ist nicht ganz billig, dafür bietet er aber eine ganz spezielle Qualität. Denn nicht nur die feine Verarbeitung und die anschließende Veredelung tragen zu einer sehr guten Qualität bei. Auch die sehr feine Struktur der Fasern trägt zu einem hochwertigen Panama-Hut bei. Je feiner die jeweiligen Strohstreifen vor der Verwebung vorbereitet wurden, desto besser und desto hochwertiger ist auch der Panama-Hut. Die verschiedenen, alteingesessenen Manufakturen in Ecuador, die noch von Hand arbeiten, haben zudem für ihre Hüte auch entsprechende Merkmale. So hat jede Manufaktur eine eigene Webtechnik, die sich später als Muster im Panama-Hut zeigt. Hier findest Du zum Beispiel Rosetten, Ringformen oder Schneckenformen. Die beste Qualität der Panama-Hüte kommen aus Montecristi, die formbar, wasserabweisend und doch atmungsaktiv sind. Im Herstellungsland ist es einfach, einen Panama-Hut aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit zu pflegen, er lässt sich hier auch Jahre später immer noch widerstandslos zusammenrollen. In Europa und Amerika, in Staaten, in denen nicht die gleiche Luftfeuchtigkeit herrscht, wie in den Anden, muss auf den Panama-Hut mehr Acht gegeben werden. So darf er nicht zusammengerollt oder am Kopf zusammen gedrückt werden. In einem solchen Fall kann es passieren, dass die Fasern des Hutes brechen und Löcher entstehen. Ein guter Panama-Hut kann im Einzelfall auch schon mal sehr teuer sein, der teuerste, verkaufte Hut lag bei 100.000 $.

Vorsicht vor Plagiaten

Leider wird heute der ursprüngliche Panama-Hut immer häufiger mit dem Stroh von anderen Pflanzen hergestellt. Dieses Verfahren geht schneller, ein Hut ist innerhalb von zwei Tagen bereits fertig geflochten. So kann dem Druck der Zwischenhändler auf billige Massenware standgehalten werden. Doch diese Hüte besitzen aufgrund des verwendeten Strohs sowie der anderen Herstellungsweise im Ansatz nicht die selben Qualitätsansprüche, wie ein original hergestellter Panama-Hut. Auch die idealen Gebrauchseigenschaften besitzen diese nachgemachten Hüte nicht. Eine handverlesene Auswahl originaler Panama-Hüte findest du hier:

Autor: Raphael
Raphael ist schon seit vielen Jahren im Hut-Styler Team und schreibt spannende Blog-Beiträge für unsere Kunden und Leser. 
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